Letzter Update: 20. Januar 2004
Jambo - Kenia
Kenia 2003
In der letzten Novemberwoche klingelt eines Tages mein Handy. Ah, Tanja hat ihren Sprachunterricht beendet und
will nun mit mir essen gehen, denke ich. Statt dessen die Frage: "Wieviel Tage hast Du eigentlich noch Urlaub für dieses Jahr?" Gute Frage, schnell in meinen Planer geschaut und 7 Tage Rest gefunden.
"Warum fragst Du?"
"Ich habe hier in der Altstadt in einem Reisebüro ein Angebot gefunden, eine Woche Kenia mit 2 Tagen Safari für einen Suuperpreis."
Das war der Anfang. Abends haben wir dann den Prospekt des African Safari Clubs durchstöbert und, weil ich in den letzten Wochen und Monaten reichlich Streß im Beruf hatte, uns entschlossen den Kurzurlaub zu buchen. Entscheidend war wahrscheinlich auch das Argument, die haben ein eigenes Flugzeug, wir fliegen nicht mit Lauda Air. Das war natürlich ein Argument.
Also schnell gebucht, wir konnten noch die letzten beiden Plätze in der Economy ergattern. War da nur noch das Problem mit der Kamera. Nach unserem Urlaub in den Niederlanden waren ein paar Kleinigkeiten am Fotoapparat zu fixieren, also hatte ich ihn vor 2 Wochen zur Reparatur bei Minolta abgegeben und er war immer noch nicht fertig. Der Fotohändler hat sich bei Minolta in Wien erkundigt aber, keine Chance, immer alles der Reihe nach und meine Kamera würde erst in der Woche, in der wir in Kenia sind, fertig. Sch...
Ohne Kamera nach Kenia, nie im Leben. Also geforscht, was als preiswerte Übergangslösung in Frage kam. Ideal wäre die neue Minolta Z1 gewesen, da passen zwar die Filter und der Telekonverter nicht dran, aber ein Objaktiv mit einem Kleinbildäquivalent von 380 mm wäre schon ganz ordentlich für eine Fotosafari. Problem war nur die Art der Speicherkarten, es war kein Adapter auf CF-Karten aufzutreiben und die SD-Karten passen nun mal nicht in meinen Image Tank.
Also nach anderen Alternativen geschaut, aber entweder passten die Filtergewinde nicht oder die Speicherkarten waren nicht kompatibel. Mein Gesicht wurde immer länger.
Die einzige Alternative war die neue Dimage A1 von Minolta, da passte alles, vom Blitz bis zum Telekonverter, aber natürlich die teuerste Alternative. Als die Entscheidung getroffen war, schnell im Netz nach dem günstigsten Preis geschaut, und wirklich, ein Angebot, das 200 Euro unter dem günstigsten in Österreich lag, war gerade an diesem Tag herausgekommen und mit Tax-free war sie dann sogar noch billiger als in Deutschland.
In Kürze werde ich hier dann auch einen Praxistest einstellen.
Sonntag nachmittags ging es dann los nach Wien Schwechat, die Tickets abgeholt und in die Schlange am Counter eingereiht. Amüsiert beobachten wir eine Frau vorn am Nachbarcounter, die anscheinend krampfhaft versucht, irgendwas in ihrem Koffer- und Taschengewühl zu finden oder umzusortieren. Immer wieder lässt sie andere Reisende vor, um mit ihrem Gesuche weiter zu machen. Leider sind wir irgendwann dran und können das Spiel nicht weiter beobachten.
Sogar das Handgepäck wurde gewogen, und nur ein Teil darf mit in die Kabine genommen werden. Also Foto- und Videotasche zusammengeschnallt, ist jetzt ein Teil, Tanja nimmt einen der Rucksäcke mit, einen geben wir auf. Ein paar Kilo zu viel, aber anscheinend innerhalb der Toleranz.
Schnell noch etwas zum Lesen gekauft, einen Kaffee getrunken, ein paar Zigaretten geraucht und schon ist es Zeit zum einchecken. Einige der Mitreisenden sehen schon ganz safarilike aus, schlechte Indiana Jones Kopie. Macht sich unheimlich gut in Wien bei 2,5 Grad Außentemperatur.
Die erste Zwischenlandung ist in Mailand, wo die Reisenden, die von Mombasa nach Italien zurückflogen, ausstiegen und neue Reisende einchecken. Da das Ganze rund 2 Stunden dauert, geht's in den Transitbereich des Flughafens.
Über irgendwelche verwinkelten Wege im Flughafen geht´s durch eine Durchleuchtungsanlage in die Transithalle mit all ihrem heimeligen Charme. Zumindest verhungern werden wir nicht, ein Verkaufsladen bietet alles benötigte feil. Über die Preise will ich hier nicht klagen, wahrscheinlich werden die Sandwiches vom Vierjahreszeiten angeliefert.
Ein riesiges Manko gibt es hier. Überall Rauchverbot. Auf dem ganzen Flughafen.
Irgendwie komisch, man fühlt sich an seine Schulzeit zurückversetzt, wenn man auf die Toilette zum Rauchen schleicht.
Irgendwann war mir das dann doch zu dumm. Gesten- und wortreich gelingt es mir, den Karabinieri zu überreden, mich dann doch aus dem Transitbereich heraus zu lassen, damit ich in Ruhe eine Zigarette rauchen kann. Zusammen mit mir gehen noch 2 weitere Reisende. In der Kälte genießen wir unsere Fluppen und machen uns auf den Rückweg.
Zu allem Überfluss wieder durch einen Detektor, die Weste muss durch die Durchleuchtung. Das war dann den Zöllnern wohl noch nicht untergekommen, sie meinten, ich soll doch mal die Weste auspacken, damit man sehen kann, was das alles ist.
Sturmfeuerzeug, Ersatzfeuerzeug, Klappbrille, Taschentücher, Ausweise, Autoschlüssel, Kaugummi, Bonbons, Nikotinpflaster für den Weiterflug, Taschentücher, Zigaretten, Zigarillos, Organizer usw. Alles was man halt so unterwegs braucht und in die vielen Taschen einer Treckingweste passt.
Anschließend gehts wieder in die Transithalle, wo einige Reisende schon vom Nikotinentzug gezeichnet sind und auch der Indiana Jones für Arme läuft nur noch auf und ab. Einige geben sich dem Bier hin und auch Schnaps, der offensichtlich als Geschenk mitgenommen wurde, muss dran glauben.
Irgendwann gehts dann endlich los. Ich hab mir vorher noch schnell das Nikotinpflaster aufgeklebt, damit ich die restlichen 7 Stunden Flug genießen kann.
Der Flug war eigentlich ganz gemütlich, ich hab ziemlich gut geschlafen.
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© Ulrich Hoffmann 2004