Letzter Update: 05. Januar 2004
Heia Safari
oder
Wo sind die Löwen
Unser dritter Tag in Kenia
Morgens um 6 ist Wecken. Diesmal müssen wir nicht quittieren, wozu auch. Oben auf unserer Unterkunft turnt diese Meerkatze herum.
Der Kaffee beim Frühstück ist erstaunlicherweise gut, wie auch der Rest des Frühstücks.
Der Kaffee wird stilecht in alten Wasserkesseln aus Aluminium, auf dem Bild rechts zu sehen, serviert.
Auch die Brötchen und die Marmelade sind OK.
Mittags werden wir nicht in einer Lodge essen, wir haben Lunchpakete mitbekommen, um dann, wenn es passt, Mittag machen zu können.
Bis zur Abfahrt bleibt noch etwas Zeit, einen Blick über den Galana River zu werfen.
Dort, wo noch gestern abend die Krokodile waren treiben sich heute Warane rum, Webervögel haben im Schilf ihre Nester gebaut.
Und schon geht es auch wieder los in den Tsavo East Nationalpark. Durch die frühe Morgenstunde hoffen wir, endlich auch Katzen in Form von Löwen, Leoparden oder Geparden zu sehen. Die fehlen noch in unserer Sammlung von Eindrücken. Unser Guide ist auch schon nervös, denn offensichtlich hat auch gestern kein Guide Löwen gesichtet.
Es ist zwar nicht zu verstehen, was da in Kisuaheli über den Buschfunk geht, aber es ist vermutlich so, dass sich die Guides gegenseitig über die Suche nach den Löwen informierten. Aber vorerst mussten wir uns mit den anderen Tieren des Parks begnüben. Eine kleine Auswahl ist hier:
Aber alles das wird uninteressant. Was ist eine Safari ohne Löwen? Immer weiter fährt der Guide, immer auf der Suche nach den Löwen. Nicht nur er alleine, der Buschfunk ist ständig mit Meldungen erfüllt. An allen Stellen, wo die Löwen normalerweise sind, Fehlanzeige.
Man merkt, wie auch der Guide nervös wird. Irgendwie kratzt das an seiner Ehre. Da, die erlösende Nachricht: Löwen! Wie ein Besessener jagd er seinen Kleinbus über die Pisten zu einer Stelle, nahe der Voi Lodge, und da stehen auch schon 2 andere Busse. Unter zwei Büschen liegen die Löwinnen. Von den Löwen keine Spur.
Wir sind zufrieden. Endlich die lang gesuchten Löwen. Auf Geparden und Leoparden hat uns der Guide schon alle Hoffnungen genommen. Die seien in den nördlichen Teil gewechselt und der ist für Besucher geschlossen. Dort befinden sich übrigens auch die nur noch rund 100 Nashörner.
Nach diesen Bildern können wir beruhigt lunchen. Am Voi Gate stellen wir fest, dass auch Affen Durst haben.
Wir verlassen den Park und fahren in ein naheliegendes Dorf, wo wir in einer Art Biergarten unsere Lunchpakete verspeisen. Hühnchen, Sandwiches und Obst.
Das sitzen im "Biergarten" lockt natürklich, wie überall auf der Welt, Händler an, die uns ihre Arbeiten verkaufen wollen. Diesmal sind es Elefanten aus Holz und geschnitzte Masaifiguren.
Sein Angebot ist ein ca. 30 cm hoher Elefant für 3.500 Schilling, 35 - 40 Euro, und eine Mamamasai für 1.000 Schilling, ca 12 Euro. Ich erkläre ihm, dass ich keinen Elefanten brauche. Er lässt nicht locker und preist seine Mamamasai an.
Irgendwann werde ich weich und um ihn los zu werden mache ich ihm ein Angebot, Elefant und Mamamasai zusammen für 20 Euro. Er will weiterhandeln, aber viel zu teuer. Ich erkläre ihm, das sei ein Angebot, er könne es annehmen oder aber auch sein lassen.
Als wir uns dann fertig machen und er erkennt, dass ich kein Interesse an seinen Schnitzereien habe, werden wir uns bei 20 Euro handelseinig.
Später sehe ich dann den gleichen Elefanten in Mombasa für 5.700 Schilling, ca 60 - 65 Euro, und in der Abflughalle des Flughafens in Mombasa für unglaubliche 300 US$.
Nachdem das auch erledigt ist, können wir uns wieder der Safari widmen. Durch das Voi Gate geht's wieder in den Park und während der Guide seine Wasserflasche füllt kann ich noch schnell ein Foto von dieser bunten Echse und dem dazugehörigen Weibchen schießen.
Da wir am Voi Gate waren und Tanjas "Adoptivelefant" Solango direkt in der Nähe in einem Waisenhaus für Elefanten untergebracht ist, haben wir einen kleinen Umweg gemacht und geschaut, ob wir ihn besuchen können. Leider war er mit den anderen Elefanten im Busch unterwegs. Vorbereitung auf das spätere Auswildern.
Bei der weiteren Fahrt hielt unser Guide an einem Busch an, in dem er Löwen vermutete. Richtig! Die Löwin hatte sich mit ihrer Beute so tief in das Dickicht begeben, dass sie nur schwer zu erkennen ist. Wer sich das 4. Bild oben anschaut, wo ist da der Löwe?
Weiter geht es zurück zu den Löwen. Hier bietet sich uns ein Schauspiel der besonderen Art. Eine Herde Büffel zieht direkt an den Löwen vorbei und ein halbstarker Löwe erschreckt sie und scheucht sie auf.
Die nachfolgenden Bilder zeigen, wie einige der Löwen sich von den Kaffernbüffeln scheinbar vertreiben lassen, während die restlichen Löwen die Büffel einkreisen.
Die langsam wütend werdenden Büffel erzeugten dann doch einige Bedenken bei unserem Guide und wir fuhren weiter. Weiter zu den Lugard Falls, wo wir wieder eíne kleine Rast einlegen. So spektakulär, wie der Name Lugard Falls erwarten lässt, sind sie nicht. Bei uns würde man sie Stromschnellen nennen.
Langsam wird es auch Zeit, Richtung Camp zu fahren. Normalerweise sollten wir schon um vier Uhr zurück sein und jetzt ist es schon nach fünf. Auf dem Rückweg sehen wir noch einen Regenbogen über dem Nordteil des Tsavo Ost, eine Hyäne im Gebüsch am Straßenrand, ein paar Flusspferde und einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Im letzten Licht der Dämmerung sehen wir dann noch eine Löwin mit ihrem erst wenige Tage alten Löwenbaby. Noch schnell ein Foto aus dem fahrenden Bus von einer Giraffe gemacht und dann ist es auch schon dunkel. Noch rund eine Stunde bis zum Camp. Der Guide fährt ein Höllentempo. Wenn da jetzt ein Elefant hinter einer Kurve über die Piste zieht, nicht auszudenken. Wir kommen aber doch hoch rechtzeitig zum Duschen vor dem Dinner im Camp an.
Nach dem Essen schnell noch einen Blick auf die Krokodilfütterung, ein Bier und wieder ins Bett. Morgen ist Frühpirsch angesagt.
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© Ulrich Hoffmann 2004