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Unser sechster Urlaubstag - 1. Teil

Tanjas Geburtstag, Abu Simbel, Kitcheners Island und nubischer Abend




Warten auf die Abfahrt nach Abu Simbel Heute ist Tanjas Geburtstag. Auf dem Programm steht Abu Simbel. Um 3 Uhr ist Wecken. Und das nach so wenig Schlaf. Also geduscht, angezogen und gefrühstückt. Um vier geht es los zu einem Sammelplatz am Rande von Assuan. Hier warten schon einige Busse und es gesellen sich mit der Zeit noch weitere dazu.

Kurz nach halb fünf geht es dann los. Vorn Wagen der "Tourist Police" und des Militärs, bewaffnet bis an die Zähne. Dabei machen die meist jungen Soldaten einen eher hilflosen Eindruck. Einer sitzt mit seiner Kalaschnikov auch in unserem Bus. Zwischen den Bussen gibt es noch einige Fahrzeuge mit Bewaffneten und natürlich auch am Ende des Konvois, der aus rund 30 Bussen und Kleinbussen besteht. Eines ist sicher, wenn wir überfallen werden, unser Bewacher bekommt davon dann bestimmt nichts mit, er liegt schon nach 5 Minuten friedlich in Morpheus Armen.

Der "Konvoi" ist schon nach 10 Minuten nicht mehr als Konvoi zu erkennen. Der Bus vor uns ist nur noch schwach zu erkennen und hinter uns sieht man auch keinen Bus mehr.
Sonnenaufgang in der Wüste
Vor uns liegen 260 Kilometer durch die Wüste. Arabi verspricht uns einen wunderbaren Sonnenaufgang "... wenn keine österreichischen Wolken am Himmel sind". Was soll ich sagen, natürlich sind Wolken am Horizont.

Nach knapp 3 Stunden erreichen wir Abu Simbel. Ich bin froh. Schlafen konnte ich im Bus nicht. Meine Beine stoßen immer an den Kanten des Vordersitzes an und die Rückenlehne ist zu kurz, um den Kopf daran anzulehnen.

In Abu Simbel das gewohnte Bild, Polizei überall. Man nimmt sie schon nicht mehr richtig wahr. Der Anblick ist nach ein paar Tagen selbstverständlich geworden. Nach dem Gang durch den Metalldetektor (Piiiiiiieeeep), Abtasten und Blick in den Rucksack sind wir endlich auf dem Gelände. Besonders unauffällig sind wieder einmal die jungen Männer in schlecht sitzenden Anzügen, die Maschinenpistolen unter dem Jackett verbergend. Na ja, das übliche Bild.

Dann endlich sehen wir die Tempel von Abu Simbel. Die Bilder seht Ihr unten.

Ehrlich gesagt, irgendwie bin ich enttäuscht von Abu Simbel. Wahrscheinlich liegt es aber auch daran, dass man nach einer Woche "Tempel- und Gräbertours" für die Schönheit und die gewaltige technische Meisterleistung keinen Blick mehr hat, obwohl Abu Simbel nicht, wie alle anderen Tempel Stein auf Stein gebaut ist, sondern komplett aus dem massiven Fels herausgehauen wurde. Zu ähnlich sind sich die ganzen Reliefs und Götter. Ich werde mir das zu Hause ganz in Ruhe nochmals durchlesen.

Die Besonderheit an Abu Simbel ist, dass die beiden Tempel in einer Gemeinschaftsaktion der UNESCO vor dem Versinken im Nassr-See bewahrt wurden, indem man sie in 1.036 riesige Blöcke zersägte und an sicherer Stelle möglichst originalgetreu wieder aufgebaut hat. Diese Aktion dauerte 4 Jahre und kostete 42 Mio. US$.

Einzig ein kleiner Fehler passierte beim Wiederaufbau. Bei den nachfolgenden Bildern ist es in der 4. Reihe von unten das ganz rechte Bild, zu sehen.

Das Allerheiligste wurde jeweils am 20.2. und am 20.10 zur Zeit der Tag- und Nachtgleiche von den Strahlen der aufgehenden Sonne, die durch den gesammten Tempel dringen, beleuchtet. Hierbei werden die Statuen von Ramses II., Harmakhis und Amon-Ra beleuchtet, die Statue von Ptah, dem Gott der Dunkelheit, wird während dieses zwanzigminütigen Schauspiels nie von den Strahlen der Sonne getroffen.

Beim wiedererrichteten Tempel ist dieses Schauspiel um einen Tag nach hinten versetzt worden, tritt also nicht mehr zur Tag- und Nachtgleiche ein. Wieder ein Hinweis auf die genialen ägyptischen Baumeister des Altertums.

Blick auf den Nassr Stausee Steinplatten mit Inschriften Der erste Blick auf den Tempel von Abu Simbel Der Felsentempel von Abu Simbel
Der Hathortempel, den Ramses für seine Gattin Nefertari errichten ließ Blick auf den Nassr Stausee Der Eingang zum Tempel von Ramses II mit den Statuen des Pharaos am Eingang Der Eingang zum Tempel von Ramses II mit den Statuen des Pharaos am Eingang
Der Eingang zum Hathor Tempel mit Statuen von Ramses II und Nefertari Die Statuen Ramses II. sind ca. 20 m hoch Der Sonnengott Re Fries mit 22 betenden Pavianen (Teilansicht)
Hathortempel Ramses II. und Nefertari Reliefs im Innereren des Tempels Reliefs im Innereren des Tempels
Reliefs im Innereren des Tempels Reliefs im Innereren des Tempels Reliefs im Innereren des Tempels Reliefs im Innereren des Tempels
Reliefs im Innereren des Tempels Göttin Hathor in Kuhgestalt Statuen am Eingang zum Hathor Tempel Statuen am Eingang zum Hathor Tempel
Schrifttafel Schrifttafel Tempel Ramses II. Tempel Ramses II.
Gott Re Horusfalke Dieser Teil der Statue ist schon zu seinen Lebzeiten während eines Erdbebens abgefallen Statuen
Ramsses II. Ramsses II. Relief mit gefangenen Nubiern Im Inneren des Tempels
Im Inneren des Tempels Im Inneren des Tempels Im Inneren des Tempels Im Inneren des Tempels
Im Inneren des Tempels Im Inneren des Tempels Im Inneren des Tempels Das Allerheiligste des Tempels. Die Statuen stellen Ramses II., Amun-Ra, Harmakhis und Ptah dar. Ptah, der Gott der Dunkelheit, wird nie von den Strahlen der Sonne getroffen
v Im Inneren des Tempels Im Inneren des Tempels Im Inneren des Tempels
Im Inneren des Tempels Ramses II. Nassr Stausee 2 Ägyptenurlauber vor dem Hathor Tempel
Nassr Stausee Milan am Himmel 2 Ägyptenurlauber vor dem Tempel Ramses II. Nassr Stausee


Um 10 Uhr geht es dann im Konvoi zurück nach Assuan, wo wir so pünktlich ankommen, dass wir noch etwas Zeit bis zum Mittagessen haben. Der Fahrer muss eine Abkürzung genommen haben, denn insgesamt 270 Kilometer in 2 1/2 Stunden und einer Höchstgeschwindigkeit für Busse von 80 km/h ist schon beachtlich.




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